Vermieten auf booking.com Erfahrungen, lohnt es sich?

Vermieten auf booking.com Erfahrungen, lohnt es sich?

Wie ist es auf booking.com zu vermieten? Wie viel Provision nimmt booking.com? Was kostet mich booking.com als Vermieter? Alle Antworten findest du in diesem Artikel 👇

Erfahrungsbericht: Vermieten auf booking.com, lohnt es sich?
Booking.com Benutzeroberfläche Screenshot

Warum über booking.com Vermieten?

Wie funktioniert Booking.com

Unsere Entscheidung, unsere Ferienwohnungen über Booking.com zu inserieren, kam nicht leicht. Wie viel Prozent verlangt Booking.com? Booking.com nimmt mit ca. 15 % Provision des Buchungsvolumens eine ziemlich hohe Kommission. Daneben ist die Zielgruppe der „schnell Buchen – schnell stornieren“ Fraktion nicht gerade die geeignetste für private Ferienwohnungen. Booking.com ist vor allem auf Endnutzer ausgerichtet. Das bedeutet, sie wollen es dem Mieter so einfach wie möglich und so flexibel/kurzfristig wie möglich ermöglichen Unterkünfte zu buchen. Somit spielt die direkte Buchung bei Booking.com eine große Rolle. Wenn man zuvor Buchungen über Anfrageformulare gewohnt ist, sind direkte Buchungen auch erst mal eine Umstellung. Man hat als Vermieter nicht mehr die Flexibilität, selbst zu entscheiden, wer bucht oder wer nicht bucht. Ein weiteres Problem ist die Kurzfristigkeit der Buchungen und die kurze Aufenthaltsdauer der Gäste. Gäste, die über Booking.com buchen, wollen oft nur 1-3, drei Nächte bleiben und am liebsten heute Abend noch einziehen. Als privater Vermieter ist das oft schwierig, bis garnicht umzusetzen.

Der Grund für die Inserierung auf Booking.com lag im Endeffekt nur in der Diversifizierung und in der Erhöhung der Sichtbarkeit. Es ist nicht abzustreiten, dass ein Inserat auf Booking.com in den meisten Fällen eine wesentliche höhere Reichweite hat als die eigene Website. Der Gedanke lag also darin, Besucher, welche über Booking.com kommen, das nächste Mal für eine direkt Buchung überzeugen zu können und auf einige schlaue Mieter zu hoffen, die das Inserat bei Booking.com sehen und dann nach der direkten Website unserer Wohnungen schauen. Wir entschieden uns, zunächst lediglich eine kleine Anzahl von unseren Apartments als Test zu inserieren, um erste Erfahrung mit Booking.com als Vermieter zu sammeln.

Inserats Erstellung

Der erste Schritt um auf Booking.com zu vermieten, ist die Erstellung des Inserats. Das Ganze läuft hier über das Partnerportal „extranet“ von booking.com ab. Die einzelnen Inserate können individuell gestaltet werden.

Die Erstellung eines Inserats über Booking.com ist in der Regel ein einfacher Prozess. Folgende Schritte sind in der Regel erforderlich:

  1. Registrierung: Als erstes müssen Sie sich als Vermieter auf der Plattform von Booking.com registrieren. Dazu müssen Sie Ihre persönlichen und Kontaktdaten angeben und sich für ein Konto anmelden.
  2. Unterkunft hinzufügen: Nach der Registrierung können Sie Ihre Unterkunft hinzufügen. Dazu müssen Sie Informationen wie die Art der Unterkunft, die Anzahl der Zimmer und Betten, die Ausstattung und die Lage angeben. Sie können auch Fotos hochladen und eine detaillierte Beschreibung Ihrer Unterkunft hinzufügen.
  3. Preise und Verfügbarkeit festlegen: Nachdem Sie Ihre Unterkunft hinzugefügt haben, müssen Sie die Preise und Verfügbarkeit festlegen. Dazu müssen Sie den Preis pro Nacht und die verfügbaren Daten angeben. Sie können auch spezielle Angebote und Sonderpreise erstellen.
  4. Inserat veröffentlichen: Sobald Sie Ihre Unterkunft eingerichtet haben, können Sie das Inserat veröffentlichen, indem Sie auf den Button „Veröffentlichen“ klicken. Sobald das Inserat veröffentlicht ist, können Reisende es auf der Plattform von Booking.com sehen und buchen

Die Benutzerfreundlichkeit hat hierbei meiner Meinung nach noch Potenzial nach oben, da einige Funktionen zu kompliziert gestaltet sind. Es kommen jedoch regelmäßig neue Updates die bestimmte Prozesse vereinfachen.

Buchungsfrequenz

Um eine gute Menge an Buchungen über booking.com zu bekommen, muss man von dem Algorithmus hinter Booking.com möglichst gut „gerankt“ werden. Das heißt, je mehr Booking.com dein Inserat für Sinnvoll für den Endnutzer (also den Mieter), einstuft, desto höher und öfter wird dein Inserat in der Suchleiste angezeigt. Booking.com gibt immer wieder Tipps, wie dein Inserat besser ausgespielt wird. Dazu zählt beispielsweise die richtige Qualität wie auch Menge an Bildern, oder ausführliche Beschreibung zu einzelnen Ausstattungen. Leider drängen einen diese Tipps oft in Buchungsbedingungen die man als privater Vermieter eher vermeiden möchte. Eine große Rolle spielen hier die Stornierungsbedingungen. Booking.com versucht immer wieder für eine möglichst flexible Stornierungsrichtlinie zu begeistern. Da es meiner Meinung nach für private oder kleine gewerbliche Vermieter von Ferienwohnungen nicht möglich ist Stornierungen bis 24h vor Anreise zu gestatten, trifft hier das erste Problem auf. Sobald du die Tipps von Booking.com zum Thema Stornierung nämlich nicht umsetzt, wird dein Inserat signifikant weniger ausgespielt. Die Buchungsfrequenz war daher nicht sehr hoch für unsere Apartments. Hierbei, merkt man auch klar den Fokus von booking.com. Der Fokus liegt vielmehr auf Hotels und Hotelketten als auf Ferienwohnungen und private Vermieter. Insgesamt machen Buchungen über booking.com derzeit ca. 5% des Buchungsvolumens aus. Befolgt man jedoch alle Tipps die Booking.com einem vorschlägt kann man durchaus eine gute Frequenz an Buchungen erzielen.

Vorteile

Das Vermieten über Booking.com bringt für mich zwei klare Vorteile. Zum einen ist es die Reichweite. Booking.com übernimmt an sich das komplette Marketing für dich. Sie schalten Anzeigen im Web oder im TV und spielen dein Inserat so vielen Usern aus, wie es geht. Wodurch man in dem Sinne keine direkten Marketingausgaben hat außer eben die Provision die man für die Buchungen über booking.com bezahlt. Damit wird booking.com immer eine wesentlich höhere Reichweite als die eigene Website oder die eigenen Social Media Profile haben.

Nachteile

Der große Nachteil an der Vermietung über Booking.com, liegt meiner Meinung nach in der Zielgruppe an Mietern, die Booking.com hat. Booking.com ist klar auf den Endnutzer, dass heißt den Mieter ausgerichtet und weniger auf den Vermieter. Das spiegelt sich vor allem darin wieder, das Booking.com seine Vermieter zu höchster Flexibilität erziehen will. Somit haben die Mieter auf booking.com hohe Ansprüche was die Flexibilität betrifft. Dazu zählt zum einen, das Buchungen jederzeit storniert werden können und zum anderen das man noch am selben Tag der Buchung gerne anreisen möchte. Eben so, wie man es von großen Hotelketten gewöhnt ist. Des Weiteren ist die Aufenthaltsdauer ein großen Problem. Viele Gäste über booking.com wollen nur 1-3 Nächte bleiben und sobald man die Mindestmietdauer auf 3-5 Nächte hochschraubt wird man vom Booking.com Algorithmus direkt weniger ausgespielt.

Fazit, lohnt es sich?

Nun zum eingemachten, lohnt sich die Vermietung über booking.com?

Vermieten auf booking.com bringt Vorteile und Nachteile mit sich. Die Vorteile liegen darin, das Booking.com eine enorme Reichweite hat. Mit einem Werbebudget von Milliarden Euro pro Jahr wird booking.com so viele Leute online erreichen wie keine andere Vermietungsplattform geschweige denn eine private Website. Somit hat man die Möglichkeit seine Sichtbarkeit zu steigern.

Leider überwiegen für mich jedoch die Nachteile einer Vermietung von Ferienwohnungen über booking.com. Die hohe Provision und das unter Druck setzten booking.coms möglichst flexible Stornierungsrichtlinien zu ermöglichen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Alles in allem handhaben wir es folgendermaßen, wir haben unsere Menge an Inseraten auf booking.com noch einmal verringert und auch die Verfügbarkeit eingeschränkt. Wir nutzen booking.com heute um einerseits Buchungslücken zu füllen und normalerweise wenig gebuchte Zeiten voller zu bekommen. Ebenfalls haben wir eine Mindestmietdauer von drei Nächten eingestellt. Allgemein lässt sich also sagen das es sich durchaus lohnen kann, da man durch das Provisionsmodell nur dann zahlt, wenn tatsächlich Buchungen reinkommen.

3 thoughts on “Vermieten auf booking.com Erfahrungen, lohnt es sich?

  1. Bookingcom ist wie schon beschrieben ein häufig ausgewähltes Medium für Buchende. Die Stornierungsbedingungen sind eher Bucherfreundlich als Vermieterfreundlich. Bei mir kommt der Verdacht auf dass immer mehr Reisewillige sich mehrere Optionen an Unterkünften sichern und kurz vor der Anreise dann wieder die meisten Stornieren. Für kleine Privatvermieter ist dies ein Problem. Man macht sich Arbeit für Begrüßungsschilder, Buchhaltung u.d.g. und dann kurz vor der geplanten Anreise: Ätsch wir kommen doch nicht und stornieren.
    Wenn eine Wohnung mieten will sollte das gut überlegt sein. Für Kurzfristige Anreisen in 1-2 Wochen wäre eine Stornieruung bis 3 Tage vor der Anreise meineserachtens kein Problem, Bei länger vorher geplanten Reisen wäre ich dafür ein 14 Tägiges Rücktrittsrecht anzuerkennen. Danach ist aber der gesamte Reisepreis zur Zahlung zu verpflichten.
    Ich kann ja auch nicht ist geschäft gehen mir was kaufen und nach 3-14 Tagen kommen und sagen so ich will mein Geld zurück.
    Um Sich als Gast abzusichern gibt es ja auch Reiserücktrittversicherungen.

    1. Absolut! Man muss sich als Vermieter klar machen, das Booking.com klar Mieter und nicht Vermieterfreundlich ist. Besonders die Stornofristen, sind für uns private Vermieter einfach abenteuerlich. Vermietest du denn derzeit über booking?

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